Mali: Timbuktus Weltkulturerbe liegt in Scherben

Tuareg: Wir wollen keine afghanischen Verhältnisse

- von Presseticker  -

I n Timbuktu im Norden von Mali geht die mutwillige Zerstörung von Weltkulturerbe weiter. Die Täter sind islamische Extremisten, sog. Salafisten.

Diese zerstören Heiligtümer, die Jahrhunderte überdauert haben, weil sie nicht akzeptieren, wie die Menschen dort einen mit afrikanischen Praktiken verbundenen Islam pflegen.

Die UNESCO, bei der die Wüstenstadt Timbuktu seit 1988 als Weltkulturerbe geführt wird, hatte am Donnerstag zu dessen Schutz aufgerufen.

Nach Agenturberichten erklärte daraufhin die zu “Al Kaida des islamischen Maghreb” gehörende Gruppe “Ansar Dine”, sie werde die Mausoleen von Timbuktu zerstören.

Der Norden von Mali wurde seit Januar zunächst von Tuareg-Rebellen eingenommen, die sich zunächst mit islamistischen Gruppen verbündet hatten.
Dieses Bündnis ist jedoch zerbrochen, nun kämpfen die Tuareg gegen die Salafisten um die Vorherrschaft in dem Gebiet, das sie bei seinem Tuareg-Namen Azawad nennen.

Mali: Timbuktus Weltkulturerbe liegt in Scherben

Vermutlich stärkste Kraft ist die Nationale Befreiungsfront von Azawad (MNLA) der Tuareg, die von einem ehemaligen Oberst Libyens angeführt wird. Ein Mann aus seiner Führungsriege sagte, das Volk von Azawad wolle keine „afghanischen Verhältnisse“.

Allerdings meldeten Agenturen am Wochenende Geländegewinne der islamistischen Gruppen. Die Extremisten, welche die alten Kulturschätze zerstören, gehören zu einer salafistischen Gruppe, welche die “Scharia” in diesem Gebiet einführen will.

Das alles erinnert erschreckend an Bilder von 2001, als die Taliban in Afghanistan historische Buddhafiguren zerstörten.

RF/euronews

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