D ie iranische Regierung hat die Gründung eines Stabilitätsfonds in der Höhe von 14 Milliarden US-Dollar angekündigt, der die Entwicklung der Ölindustrie in Zeiten des EU-Ölembargos sichern soll, berichtet heute die iranische Nachrichtenagentur Fars.
Die Fondsmittel sollen vor allem in die Modernisierung und Entwicklung der Öl fördernden Betriebe investiert werden, teilt die Fars weiter mit.
Seit Sonntag sind sämtliche Öl- und Kraftstoffimporte aus dem Iran in die Europäische Union aufgrund des EU-/NATO- Embargos untersagt.
Wie der iranische Ölminister Rostam Kasemi erneut betonte, werde das EU-Ölembargo die Wirtschaft seines Landes nicht beeinträchtigen und nur den westlichen Ländern schaden.
„Die EU will zwar der iranischen Wirtschaft einen Schlag versetzen, doch die Situation entwickelt sich zu unserem Glück so, dass sich sogar neue Käufer für das iranische Erdöl gefunden haben“, sagte der Ölminister, „Wir sind über den Ölverkauf nicht besorgt, diese Sanktionen werden nur den Europäern schaden.“
Wie die Agentur weiter mitteilte, stellte die iranische Parlamentskommission für nationale Sicherheit und Aussenpolitik am Montag einen Gesetzentwurf vor, der die Blockade der Meerenge von Hormus für den Transport von Erdöl und Ölprodukten vorsieht. Der Iran hatte zuvor gedroht, auf das Embargo mit der Versperrung der Strasse von Hormus zu antworten.
Die Strasse von Hormus mit einer Breite von nur 50 Kilometern verbindet den Persischen Golf mit dem Golf von Oman im Indischen Ozean und ist die wichtigste Schiffsroute für Öl- und Gaslieferungen nach Westeuropa und in die USA.
Die nördliche Küste der Meerenge von Hormus wird von der Islamischen Republik Iran kontrolliert, die südliche von den Vereinigten Arabischen Emiraten und dem Oman (beide Länder sind Verbündete der USA).
Durch diese strategisch wichtige Meerenge laufen rund 35 Prozent des weltweit per Schiff abgewickelten Ölhandels. Zahlreiche Golfstaaten sind vom Ölexport über diese Seestrasse abhängig.
Am 29. Juni hatte der Rat der EU-Aussenminister den Beschluss vom 23. Januar 2012 bestätigt, ab 01. Juli die Einfuhr von iranischem Erdöl in die Europäische Union zu verbieten. Zudem dürfen europäische Firmen iranisches Öl nicht mehr transportieren und auch nicht entsprechende Schiffe versichern.
Ende Februar teilte Marlene Holzner, Sprecherin des EU-Kommissars für Energie, RIA Novosti mit, dass die EU über ausreichende Ölreserven verfügt, um viereinhalb Jahre lang ohne iranische Öllieferungen auszukommen.
Der Iran fördert täglich 3,5 Millionen Barrel Öl, 2,5 Millionen davon werden exportiert. Damit ist das Land das zweitgrösste Öl fördernde OPEC-Mitglied nach Saudi-Arabien.
Teheran weist weiterhin alle Anschuldigungen zurück und betont, dass sein Atomprogramm ausschliesslich der Deckung des Energiebedarfes im Land dienen soll.
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