N orwegen hat der Opfer der Anschläge von Oslo und Utøya gedacht. Ministerpräsident Jens Stoltenberg legte an dem durch die Autobombe schwer beschädigten Regierungsgebäude in Oslo einen Kranz nieder.
Stoltenberg bekräftigte nach der Kranzniederlegung, dass Norwegen aus den Anschlägen gestärkt hervorgegangen ist: „Es ist wichtig, dass wir zur Normalität zurückkehren, damit wir zeigen, dass unsere Gesellschaft mit einem Anschlag umgehen kann, der Norwegen verändern wollte.
Das hat er nicht geschafft. Die norwegische Gesellschaft ist sogar noch deutlicher, noch entschiedener eine Gesellschaft, die an Demokratie glaubt. Vertrauen und Offenheit wurden gestärkt, auch wenn vielleicht viele dachten, wir würden uns in uns kehren“, erklärte Stoltenberg.
Auf der Insel Utøya versammelten sich Überlebende und Angehörige der Toten zu einer Gedenkfeier. Auf Utøya waren 69 Teilnehmer eines sozialdemokratischen Jugendcamps ermordet worden.
„Alle, die eine geliebten Menschen verloren haben, wissen, dass es nach einem Jahr sehr wichtig ist, sich Zeit zu nehmen und an den Menschen zu denken, den wir verloren haben.
Was geschehen ist, ist so enorm, so viele waren betroffen, dass es viel bedeutet, wenn wir hier zusammenkommen und unsere Gefühle miteinander teilen“, sagte die Mutter eines Opfers, Christin Bjelland.
Die dänische Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt erinnerte an ein Gespräch, das sie vor einem Jahr mit Stoltenberg führte: „Du hast nicht von Hass gesprochen, auch nicht über Rache. Du hast von Zusammengehörigkeit und Liebe gesprochen. Du hast für Hoffnung gesorgt“, sagte Thorning-Schmidt.
Mit einer Schweigeminute wurde der Opfer der Anschläge gedacht. Im ganzen Land fanden Gedenkveranstaltungen statt. Der Name des Attentäters wurde bei den Gedenkfeiern nicht erwähnt.
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→ Terror in Norwegen: Zur ideologischen Antonymisierung durch die imperiale Hegemonie, 28.07.2011