RBC Daily (www.rbcdaily.ru)
Russlands Flotte plant drei Stützpunkte im Ausland
Russland hat vor, gleich drei Marinestützpunkte im Ausland einzurichten. Geplant ist die Rückkehr in den vietnamesischen Hafen Cam Ranh und den cubanischen Hafen Lurdes, die Admirale werden wohl die bei den Touristen populären Seychellen-Inseln vorziehen.
Experten bewerten dies aber als „Zukunftspläne“, weil heute das Land einfach über nichts verfügt, was es in den ausländischen Stützpunkten stationieren könnte.
Nesawissimaja Gaseta (www.ng.ru)
Russland drohen wirtschaftliche Verluste wegen Haltung zu Syrien-Konflikt
Russland kann unerwartete wirtschaftliche Verluste infolge seiner Position zur Syrien-Krise erleiden. Es handelt sich um Verträge mit Saudi-Arabien, das die Gegner des Regimes von Baschar al-Assad aktiv unterstützt.
Dieser Tage wurde bekannt, dass der grosse saudische Unternehmer Muhammed Sweykat Geschäftsverträge mit 20 russischen Firmen aus Protest gegen die Position Moskaus zurückgenommen hat.
Kommersant (www.kommersant.ru)
Russen brauchen nur „zwei-drei“ Parteien
Die Anhänger eines Mehr-Parteien-Systems, bei dem in der politischen Arena zahlreiche kleinere Parteien präsent sind, befinden sich in Russland in der Minderheit. Wie das Meinungsforschungsinstitut Lewada-Zentr feststellte, gibt es nur 12 Prozent davon.
Die meisten brauchen eine, höchstens zwei-drei grössere Parteien. Ausserdem würde die Mehrheit eine besondere russische Demokratie vorziehen, die den „nationalen Traditionen“ entsprechen würde.
Russland und USA verhindern internationalen Vertrag über Waffenhandel
Die UNO-Konferenz über einen internationalen Waffenhandelsvertrag ist mit einem Fiasko zu Ende gegangen. Es gelang nicht, das erste juristisch verbindliche Dokument zu billigen, das einheitliche Vorschriften für die Regelung des globalen Waffenmarktes verankern würde.
Die Hauptursache sehen die Veranstalter in den Positionen der USA und Russlands. Washington forderte, dass der neue Vertrag das Recht der US-Bürger auf den Waffenbesitz nicht einschränkt.
Die Unzufriedenheit Moskaus löste der Artikel des Vertrags aus, der den Waffenverkauf an „problematische“ Regimes verbietet.
Ehemalige Mitstreiter von Milosevic setzen sich für EU-Beitritt ein
Die Basis der neuen serbischen Regierung von Ivica Dacic bildet eine Koalition von Sozialisten und gemäßigten Nationalisten von Präsident Tomislav Nikolic. Die neuen serbischen Spitzenpolitiker waren zwar seinerzeit Mitstreiter von Slobodan Milosevic, in Europa ruft dies aber keine Besorgnis hervor.
Dort wird damit gerechnet, dass gerade sie das machen, was ihre demokratischen Vorgänger nicht machen konnten bzw. wollten – nämlich dass sie normale Beziehungen mit dem Kosovo herstellen.
In dem Fall würde auch die zu erwartende Annäherung Serbiens mit Russland keine besondere Nervosität im Westen hervorrufen.
Wedomosti (www.vemodomsti.ru)
Russlands Industrie wappnet sich gegen Krise
Die russische Industrie hat ihren eigenen Plan für den Fall der Krise konzipiert. Die Hauptmaßnahmen sind dabei Senkung der Löhne und Verringerung der Arbeitszeit, stellt das Institut für Wirtschaftspolitik fest.
Die Betriebe warten nicht auf eine neue Welle der Krise – sie kämpfen bereits dagegen. 63 Prozent der Betriebe planen eine Umstellung auf eine gekürzte Arbeitswoche und entsprechende Kürzung der Löhne. Die Hälfte will die Produktionskosten verringern.
43 Prozent sind zu einer Verringerung des Produktionsumfangs bereit. 27 Prozent wollen ihre Preise herabsetzen, ergab eine im Juni vorgenommene Umfrage.
Prozess gegen Pussy Riot beginnt
Im Gericht des Moskauer Stadtbezirks Chamowniki beginnt am Montag die Gerichtsverhandlung gegen drei junge Frauen aus der Punk-Gruppe Pussy Riot, denen Rowdytum zur Last gelegt wird. Dabei gibt es kein Gesetz in Russland, das den Maßstab des Prozesses rechtfertigen würde.
Es gibt nämlich kein Gesetz über Gotteslästerung. Dabei geht es in der Anklageschrift um eine „lästerliche“ Erniedrigung der Grundfesten der Russisch-orthodoxen Kirche und die „seelischen Wunden“, die den orthodoxen Christen mit dem „Punk-Gebet“ zugefügt wurden.
Wie indessen eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Lewada-Zentr ergab, ist die Öffentlichkeit der Meinung, dass die jungen Frauen für die Beleidigung der kirchlichen Heiligtümer und der Gefühle der Gläubigen zur Verantwortung gezogen wurden (32 Prozent). Nur 22 Prozent wissen, dass ihnen Rowdytum zur Last gelegt wird. 12,7 Prozent sind der Überzeugung, dass der Aufruf der Damen, „Putin zu vertreiben“, der Grund für die Anklage war.