B eim Abschuss des türkischen Kampfjets durch die syrischen Luftverteidigungskräfte am Freitag ist laut dem amtlichen Sprecher des syrischen Aussenministeriums, Jihad Makdissi, ein Flugabwehrgeschütz und keine Raketenwaffen zum Einsatz gekommen, wie die Nachrichtenagentur Reuters heute meldet.
Der türkische NATO-Kampfjet vom Typ McDonnell Douglas RF-4E Phantom II (USA) war am Freitag vom Luftwaffenstützpunkt Erhac, Provinz Malatya, im Südosten der Türkei gestartet und eineinhalb Stunden später vom Radarbildschirm verschwunden.
Syrien hat bestätigt, das türkische Flugzeug, das in den Luftraum Syriens eingedrungen ist, über den syrischen Hoheitsgewässern abgeschossen zu haben. Die syrische Nachrichtenagentur SANA veröffentlichte eine Landkarte mit der darauf verzeichneten Route des türkischen Flugzeuges.
Wie der türkische Aussenminister Ahmet Davutoglu behauptete, sei das Flugzeug angeblich im internationalen Luftraum abgeschossen worden und in den Hoheitsgewässern Syriens abgestürzt.
Laut Davutoglu hatte sich das Flugzeug auf einem Test- und Übungsflug zur Kontrolle eines nationalen Radars befunden und war nicht bewaffnet. Syrien sei im Voraus über den Flug benachrichtigt worden, so der Minister.
Der Militärexperte Igor Korotschenko, Leiter des russischen Zentrums für Waffenwelthandelsforschung, hatte zuvor nicht ausgeschlossen, dass die Aufgabe des türkischen Jets darin bestanden haben könnte, das Zielbestimmungssystem der syrischen Flugabwehr reagieren zu lassen und eine Aktivierung der syrischen Radare und möglicherweise auch deren Kampfeinsatz zu provozieren.
Laut einem weiteren russischen Militärexperten, Said Aminow, könnte auf diese Weise das syrische Flugabwehrsystem, das mit russischen Fla-Raketen und -Geschützsystemen ausgerüstet ist, getestet worden sein.