C uba hat die Entscheidung Argentiniens weitgehend unterstützt, den Ölkonzern YPF – Tochter der spanischen Repsol – zum Teil zu verstaatlichen.
Zuvor hatten bereits Bolivien, Venezuela und Uruguay die Absicht Argentiniens begrüsst, die spanische Repsol zu enteignen. Dagegen erklärten Kolumbien, Mexiko und Chile, dass sie solche Handlungen nicht akzeptieren würden.
Der Repsol-Konzern hält 57,4 Prozent der YPF-Aktien. Die argentinische Regierung will 51 Prozent der Anteile nationalisieren. Zudem sind die Spanier wichtige Partner Cubas bei der Suche nach Öl und Gas im Golf von Mexiko.
Am vergangenen Montag hatte Argentiniens Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner Planungsminister Julio de Vido per Erlass zum YPF-Chef ernannt. Er werde den Konzern bis zur Billigung seiner Teilverstaatlichung durch den Nationalkongress leiten, hiess es in Buenos-Aires.
Die argentinischen Behörden werfen Repsol unter anderem vor, wenig in die Ölbranche Argentiniens investiert, den Gewinn in Form von Dividenden aus dem Land transferiert und zu viel Öl ins Ausland zu Ungunsten des argentinischen Inlandsmarktes ausgeführt zu haben.
Der Aktienpreis soll vom Gericht festgelegt werden. Die Spanier bezeichnen einen Stückpreis von 46,55 US-Dollar für angemessen. Die Argentinier wollen, dass Repsol alle YPF-Schulden begleicht und die Umweltbelastung entschädigt.
Der Beschluss Argentiniens löste eine heftige Reaktion der Europäischen Union (EU) aus. Spanien kündigte am Freitag an, den Import von argentinischem Biodiesel einzustellen.
„Die Regierung wird weitere adäquate Schritte, darunter auf diplomatischer Ebene, zum Schutz ihrer legitimen Interessen erwägen“, sagte Spaniens Vizeregierungschefin Soraya Saenz de Santamaria auf einer Pressekonferenz in Madrid. Sie dankte der EU und der internationalen Gemeinschaft für die Unterstützung Spaniens in dieser Frage.
Im vergangenen Jahr hatte Spanien Biodiesel in Argentinien für rund eine Milliarde US-Dollar bezogen.