D ie Nato hat gelassen auf die Inbetriebnahme eines Raketenabwehr-Radars in der russischen Ostsee-Exklave Kaliningrad reagiert. Dem Bündnis war das von russischen Medien aufgeblasene Ereignis nicht einmal einen Kommentar wert.
“Die Nato hält es nicht für nötig, die Aktivierung dieses Radars zu kommentieren”, sagte ein Sprecher des Bündnisses am Mittwoch zu RIA Novosti. Der Radar sei planmäßig in Betrieb gegangen, der Schritt sei von der Nato erwartet worden.
Ein Radar des Typs “Woronesch” war am Dienstag in Kaliningrad in Betrieb gegangen. Bei der Zeremonie war Präsident Dmitri Medwedew zugegen. Nach seinen Worten stellt die Anlage keine Bedrohung für den Westen dar, sondern signalisiert die Bereitschaft Russlands, eine angemessene Antwort auf den US-Raketenschild zu geben.
Nach Angaben des russischen Militärs ist der neue Radar wesentlich wirksamer als die Vorläufermodelle “Dnjepr” und “Darjal” und lässt sich kontinuierlich weiter modernisieren. Die Anlage strahlt im Dezimeterbereich und kann Daten über einen möglichen Raketenangriff direkt an die Staats- und Militärführung übermitteln. Zuvor hatte der Befehlshaber der russischen Luft- und Weltraumverteidigung, Oleg Ostapenko, gesagt, der neue Radar könne ganz Europa und den Atlantik abtasten.