E ine große Zahl der vom Kosovo nach Montenegro geflüchteten Serben, die mit Handlungen der montenegrinischen Behörden zur Lösung ihrer Probleme unzufrieden sind, wollen die russische Staatsbürgerschaft beantragen.
Das teilte der Leiter des Verbandes von Vertriebenen-Vereinigungen, Milenko Jovanovic, am Mittwoch Journalisten mit. “Die Kosovo-Serben führen sich in Montenegro betrogen… Wenn wir keine montenegrinische Staatsbürgerschaft erhalten, werden wir die russische beantragen”, sagte er. “Wir werden in Montenegro diskriminiert, wir dürfen nicht in Staatseinrichtungen arbeiten oder Eigentumsrechte erwerben… Die Regierung Montenegros betrachtet das Flüchtlingsproblem weiterhin als ein politisches Problem”, sagte Jovanovic.
Nach Angaben der Nachrichtenagentur Tanjug halten sich etwa 11 000 Flüchtlinge aus dem Kosovo und 5700 Flüchtlinge aus Kroatien und Bosnien-Herzegowina derzeit in Montenegro auf. Zuvor hatten Medien von mehr als 50 000 Kosovo-Serben berichtet, die die russische Staatsbürgerschaft beantragen wollen, weil sie mit der Lage in der Provinz sowie mit der Politik der Behörden in Belgrad und Pristina unzufrieden sind. Mittlerweile dürfte die Zahl einigen Berichten zufolge auf rund 70 000 gestiegen sein.
Am 17. November hatte Russlands Außenminister Sergej Lawrow mitgeteilt, dass Moskau die Bitte der Kosovo-Serben prüft.