D ie US-Amerikaner lesen Nachrichten lieber im Internet als in gedruckten Zeitungen. Nach einer Umfrage des Pew Research Center for the People & the Press hat das Internet damit erstmals die gedruckte Zeitung als primäre Nachrichtenquelle überholt.
Das Pew Research Center befragte 1.489 Personen. Erlaubt waren mehrere Antworten, sodass die summierten Anteile 100 Prozent übersteigen.
Noch im Jahr 2001 gaben lediglich 13 Prozent der Befragten das Internet als primäre Nachrichtenquelle an; für 45 Prozent stand die Zeitung an erster Stelle. Auch 2007 noch bevorzugte ein überwiegender Teil das gedruckte Medium (34 Prozent gegenüber 24 Prozent an Internet-Lesern).
Ende 2008 nahm der Anteil der Zeitunglesenden noch auf 35 Prozent zu, doch die Zahl der Internet-Nachrichtenleser stieg gar auf 40 Prozent.
Nach wie vor hoch, aber langsam abnehmend ist der Anteil der US-Amerikaner, die sich über das Fernsehen informieren. 2001 betrug deren Anteil 74 Prozent, 2008 waren es noch 70 Prozent. Bei der nachwachsenden Generation scheint das Fernsehen deutlicher an Bedeutung einzubüßen. Nur noch 59 Prozent der unter 30-Jährigen informieren sich über TV-Sender, 2007 waren es noch 68 Prozent.
Als Grund wird unter anderem der Präsidentschaftswahlkampf genannt, der mehr als zuvor über das Internet ausgetragen wurde. Zieht man den wöchentlichen News Interest Index zu Interpretation heran, dann hat wohl auch die Finanz- und Wirtschaftskrise eine wichtige Rolle gespielt. Sie stand im Vordergrund der öffentlichen Aufmerksamkeit, auch wenn die Wahlberichterstattung, so Pew, auf ungewöhnlich großes Interesse stieß. Der Irak-Krieg spielte keine große Rolle mehr.
Während die gedruckten Zeitungen an Bedeutung verlieren, sind die Besucherzahlen bei manchen Online-Seiten enorm gewachsen. Die Web-Site der Los Angeles Times verzeichnete beispielsweise einen Zuwachs um über 140 Prozent. Das Wall Street Journal hatte 32 Prozent mehr Besucher.
(heise online)