A ngehörige indigener Völker von vier Kontinenten fordern in einem Schreiben die Ratifizierung eines internationalen Abkommens, dass ihr Überleben „garantieren“ kann.
Auch Deutschland und Österreich haben das Abkommen bisher nicht ratifiziert.
Der Brief an die britische Regierung stellt den ersten direkten Appell einer Gruppe von Vertretern indigener Völker in dieser Sache dar. Der Aufruf belegt auch die dringende Notwendigkeit eines globalen Rückhalts für das Übereinkommen.
Gegenwärtig haben nur 22 Staaten das Abkommen ILO 169 ratifiziert. Es ist das einzige rechtlich verbindliche internationale Übereinkommen zum Schutz der Rechte indigener Völker.
„ILO 169 ist unsere bestmögliche Hoffnung auf Überleben“, betonen die Unterzeichner, die unter anderem aus Russland, Brasilien, Kenia und West-Papua stammen.
ILO 169 schützt das Recht indigener Völker an dem Land, das sie – oft seit Jahrhunderten – bewohnen, ihre Mitbestimmung bei Projekten, die sie betreffen und es sichert ihnen Gleichheit und Freiheit zu.
Das Schreiben erinnert auch daran, dass eine Ratifizierung keine indigene Bevölkerung in den eigenen Staatsgrenzen voraussetzt, denn auch die Finanzierung von Projekten auf indigenem Territorium stellt einen möglichen Anwendungsbereich des Abkommens dar.
Stephen Corry, Direktor von Survival International, sagte: „Seit Jahrhunderten wurde indigenen Völkern Gewalt angetan. Sie wurden von ihrem Land vertrieben, ermordet, ausgegrenzt und in die Sklaverei verkauft.
Heute können wir uns dafür entscheiden endlich das eine Gesetzt zu ratifizieren, dass ihre Rechte verbindlich schützt. Die Zeit ist gekommen.“
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