H eute arbeiten wir nicht“ rufen zigtausende Spanier in Madrid. Ein Generalstreik legte das Land weitestgehend lahm. Arbeiter und Jugendliche folgten landesweit dem Aufruf der Gewerkschaften für 24 Stunden in den Ausstand zu treten.
Zu dem Ausstand hatten die beiden grossen Gewerkschaften UGT und CCOO, regionale Verbände sowie die Arbeiterorganisation CGT aufgerufen. Die Arbeitsniederlegung wurde nach Regierungsangaben vor allem in der Schwer- und Autoindustrie befolgt.
Es ist der erste Generalstreik seit September 2010 und der erste, seitdem der konservative Ministerpräsident Mariano Rajoy die Macht übernommen hat.
Der soziale Widerstand richtet sich gegen die sog. “Arbeitsmarktreform” der EU-hörigen Regierung.
Eine Arbeiterin erklärt: „Ich streike wegen dieser Reform. Die Regierung beschützt uns nicht, sie gaben den Geschäftsmännern die Mittel, uns zu zerquetschen.“
In mehreren Städten ging die Polizei gewaltsam gegen Streikposten vor, die etwa die Ausfahrt von Lastwagen aus Fabriken und Lagerhäusern oder zentrale Verkehrsadern blockierten. Besonders auffällig war die Präsenz von paramilitärischen Aufstandsbekämpfungseinheiten in der Hauptstadt Madrid.
In Barcelona kam es teilweise zu Ausschreitungen. Streikende errichteten Blockaden und setzten Autoreifen in Brand. Landesweit wurden 58 Menschen festgenommen. Mehrere streikende Arbeiter wurden verletzt.
Angesichts der hohen Arbeitslosigkeit und der Rezessionsgefahr scheint den Spaniern die Geduld zu Ende zu gehen.
Die Aussichten bleiben düster: für dieses Jahr erwarten Experten, dass aufgrund der EU-Diktate rund eine Million Menschen zusätzlich in die Arbeitslosigkeit rutschen werden.
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