S trom- und Gaspreise steigen immer weiter. Für die nächsten Wochen haben einige Energieerzeuger erneut Preiserhöhungen angekündigt. Was das für einkommensschwache Haushalte und Hartz IV-Bezieher bedeutet, kann sich jeder ausrechnen.
Die Lage könnte sich noch weiter zuspitzen, wenn die Netzbetreiber ihre Klage vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf wegen höherer Netzentgelte gewinnen. Ausgerechnet E.ON-Chef Johannes Teyssen hat eine Lösung für das Problem parat.
E.ON-Chef fordert Subventionierung der Strompreise
Erst kürzlich warnte E.On-Chef Johannes Teyssen in einen Interview davor, dass sich die stetig steigenden Stromkosten bald kein Verbraucher mehr leisten kann.
Seine Idee: Der Sozialstaat muss ran. Der Chef des Energiekonzerns schlägt eine staatliche Subventionierung der Strompreise vor. Um zu verhindern, dass Strom zum Luxusgut wird, „muss das Sozialsystem einspringen und die Mehrbelastung für einkommensschwache Haushalte abfedern“, erklärt Teyssen.
Der Vorschlag könnte auf den ersten Blick legitim erscheinen. Doch spätestens beim zweiten Hinschauen stellt sich die Frage, wer denn eigentlich für die galoppierenden Energiekosten verantwortlich ist.
Experten kritisieren schon lange die Preispolitik der Energiegiganten. Auch das von Teyssen angeführte Argument, dass Energiewende und Atomausstieg für die Teuerung verantwortlich seien, weisen Kritiker zurück.
Neben den grossen Energieerzeugern gehen Experten aber auch mit der Politik hart ins Gericht. Sie sei wegen immer neuer Vergünstigungen dafür verantwortlich, dass energieintensive Betriebe entlastet, ALG-II-Bezieher, Haushalte mit geringem Einkommen sowie alle anderen Verbraucher aber stärker belastet würden.
mehr Nachrichten zum Thema
→ Was tun bei Stromabschaltung und Schulden, 25.02.2012