H enryk M. Broder liebt Die Rote Fahne. Denn es ist die erfolgreiche antifaschistische Aufklärungsarbeit der Roten Fahne in den vergangenen Jahren gegen die faschistische Ideologie des Zionismus, die zionistischen Demagogen wie Broder regelmäßig neue Aufträge beschert und somit seinen Lebensunterhalt sichert.
Diesem antifaschistischen/antizionistischen Widerstand in Deutschland widmet Broder nun eigens ein Buch unter dem Titel „Vergesst Auschwitz. Der deutsche Erinnerungswahn und die Endlösung der Israel-Frage“ (Knaus Verlag), dessen offizieller Verkaufsstart heute beginnt.
Dramaturgisch ist das Pamphlet als eine Art Erlebnisbericht des jungen Broder seit den 70er Jahren bis heute konzipiert. Der Autor, so soll es scheinen, verarbeitet darin seine ganz persönlichen Erfahrungen mit dem deutschem “Antisemitismus”, die ihn, den Sohn polnischer Auswanderer und vermeintlichen “Linken” der nach68er-Bewegung, zu einem streitbaren Humanisten gegen den Antisemitismus werden liessen.
Gleichwohl, die Zeichnung eines medialen Opfer-Bildes des Henryk M. Broder als Anne Frank 2.0 mag nicht so recht überzeugen.
Auch wer erwartet hatte, dass hier ein Intellektueller mit eigenen Erfahrungen, Interpretationen und Sichtweisen ein komplexes Thema analytisch beleuchtet, mit Erkenntnisgewinn für die deutsche Gesellschaft, wird unweigerlich enttäuscht.
Tatsächlich reproduziert Broders Schrift in ihren zentralen politischen Aussagen nichts Anderes, als die hinreichend bekannte nationalzionistische Propaganda aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts – in all ihren höchst unappetitlichen Ausprägungen.
Verpackt wird das Ganze durch Einbettung in klischeehafte Anekdoten aus der persönlichen Erlebnis- und Geisteswelt des Henryk M. Broder, nur selten originell und stets vorhersehbar.
Der Inhalt des Buches lässt sich denn auch in einem Satz destillieren:
Wer die Ideologie des Zionismus, Israel und die Verbrechen gegen Palästina kritisiert, ist ein Antisemit und will alle Juden ausrotten.
Dieser Kernsatz ist es auch, der im öffentlichen Bewusstsein hängen bleiben soll.
Folgerichtig kommentiert schliesslich die zionistische Mainstream-Presse wie die Springer-Zeitung Die Welt unter dem Titel „Die Endlösung der Israel-Frage“ flankierend:
„Henryk M. Broder verfolgt seit 1976, was in linken Organen über den Nahost-Konflikt geschrieben wurde.
Was er fand: Antisemitismus im Kostüm des Antizionismus.“ [1]
Präsentiert wird der deutschen Öffentlichkeit also einmal mehr eine jener Kampagnen gegen die sozialistische Presse, die zwar mit der Realität nichts zu tun hat, dafür jedoch um so stärker auf emotionale Reflexe einer geneigten Leserschaft fokussiert.
Das liest sich im Buch dann bspw. so: „Eine 75 Jahre alte Israelin, die in einem Krankenhaus in Kampala lag, wurde am folgenden Tag von Mitarbeitern des ugandischen Präsidenten Idi Amin in ihrem Bett getötet, ebenso die Ärzte und Krankenschwestern, die sie beschützen wollten. (…)
Es war der reine Antisemitismus im Kostüm des Antizionismus; die Maskerade war ein wichtiger Teil der Vorstellung, denn nicht nur Gerhard Zwerenz war damals der Überzeugung, ein Linker könne von Natur aus kein Antisemit sein, basta!
Die private Überzeugung von Zwerenz und seiner politischen Freunde war in der DDR Teil der Staatsräson. Da man mit dem Dritten Reich nichts zu tun und den “Hitler-Faschismus” mit Stumpf und Stiel “ausgerottet” hatte, war man auch gegen Antisemitismus vollkommen immun.
Man hatte einfach “Juden” gegen “Zionisten” und “Weltjudentum” gegen “Zionismus” ausgetauscht (…)“
Ernsthaft muss hinterfragt werden; gibt es heute noch eine Leserschaft, die auf derart plumpe Stimmungsmache hereinfällt? Sicherlich existieren auch solche Leute und es wäre falsch anzunehmen und eine fahrlässige Unterschätzung, dass die Springer-Presse nichts von psychologischer Manipulation verstünde.
Aber die einigermaßen gebildeten Teile der Bevölkerung bis hin zu den Multiplikatoren des bürgerlichen Medienbetriebs dürften sich angesichts derlei Dreistigkeit eher vor den Kopf gestoßen fühlen.
Hier versagen Buch und Medienkampagne in ihrer Intention. Denn bei der breiten und relevanten Zielgruppe vermögen die Broderschen Propaganda-Ergüsse, vorgetragen als endloses Mantra, heute im Jahre 2012 allenfalls noch kollektives Gähnen hervorzurufen.
Die nationalzionistische Propaganda und Desinformation begann bald nach dem zweiten Weltkrieg die Verbrechen des NS-Regimes gegen die jüdische Religionsgemeinschaft für ihre Zwecke zu instrumentalisieren.
Nachdem die räuberische Landnahme durch Zionisten in Palästina bereits Jahre vor der Machtergreifung Adolf Hitlers begonnen hatte [2], sollte nunmehr eine Verbindung hergestellt werden zwischen den deutschen Kriegsverbrechen und dem zionistischen Projekt “Israel”, dergestalt, dass die zionistischen Täter in Palästina nunmehr in eine Opferrolle schlüpfen konnten.
Hierzu war es allerdings notwendig, im öffentlichen Bewusstsein die Objekte des zionistischen Krieges in Deutschland zu verorten – und die eigentlichen Opfer, die Palästinenser völlig aus der Geschichte auszublenden.
Diese Kernstrategie des Zionismus bedient auch Broder wieder in seinem Buch: „Israel ist im Wellness-Bewusstsein der Deutschen ein Störfaktor. Ein Stachel im Fleisch, ein Steckschuss, der immer wieder Schmerzen verursacht.
Israel erinnert die Deutschen nicht nur täglich daran, dass es den Holocaust gegeben hat, es macht ihnen auch bewusst, dass ihre Väter und Grossväter mit einem kühnen Projekt gescheitert sind: Europa judenrein zu machen.“
Das Absurde und Perfide in dieser Aussage besteht aus zwei Teilen:
Einerseits werden die Subjekte im Krieg gegen Palästina ausgetauscht. Es kämpfen nicht mehr Zionisten gegen Palästinenser, rauben deren Land und begehen kulturellen und physischen Völkermord, sondern in dieser vermeintlichen “Logik” kämpfen nunmehr jüdische Opfer des Hitler-Faschismus gegen deutsche Täter – wohlgemerkt mitten in Palästina!
So erklärt sich denn auch, warum noch heutige Generationen der Deutschen auf Deibel komm raus zu Antisemiten hochstilisiert werden müssen. Denn gäbe es keine deutschen Antisemiten mehr, würde ein zentrales Moment in der nationalzionistischen Legitimationslogik wegfallen.
Zum Zweiten: „Europa judenrein zu machen“ war bereits vor 1933 auch erklärtes Ziel des Nationalzionismus, indem man Juden aus ihren religiösen, traditionellen europäischen Gemeinden herauslösen und für die zionistische Ideologie und deren Projekt “Israel” nach Palästina lotsen wollte.
In diesem Bestreben und um Druck auf die jüdischen Gemeinden ausüben zu können, kooperierte der Zionismus später sogar mit dem NS-Regime. [3]
Der Zionismus (= Ideologie) konstituierte sich Ende des 19. Jahrhunderts in entschiedener Opposition zum traditionellen Judentum (= Religion), dessen Gemeinden und Geistlichen. Es handelte sich also, entgegen der heutigen zionistischen Desinformation, keineswegs um ein Projekt infolge des zweiten Weltkrieges.
In klaren Momenten räumt Broder in Talkshows ein, selbst gar kein Jude zu sein, da er ja nicht an die jüdische Religion glaube. Womit er auch Recht hat, denn Judentum, die Religion und Zionismus, die Ideologie schliessen einander kategorisch aus.
Es sei denn, man definiert Judentum nicht mehr als Religion, sondern völkisch und projiziert dies auf den Zionismus. Das tun allerdings nur Zionisten und Nazis.
So nimmt es denn auch nicht Wunder, wie leicht Henryk M. Broder selbst antisemitische Äusserungen von den Lippen gehen. Erst vergangenen Monat fiel der vermeintliche und selbsternannte Antisemiten-Inquisitor mit Ausfällen gegen Menschen jüdischen Glaubens auf, wie man solche in ihrer antisemitischen Radikalität lange nicht in Deutschland gehört hatte:
„Der das sagt (Cabelman), ist eine besonders eklige Ausgabe der Gattung Konvertit, der sich bei einem Kostümverleiher all das besorgt hat, was ein Pfälzer Lausbub braucht, um “für das authentische Judentum” sprechen zu können. (…)
Diese Nummer ist das Nachspiel zum Projekt “Endlösung der Judenfrage”. Nachdem diese abgebrochen werden musste, übernehmen nun Antisemiten den Part der Juden.“ [4]
„Denn schlimmer, als ein Verbrechen zu verüben, ist es, ein Verbrechen nicht zu Ende gebracht zu haben“, sinniert Broder in seinem Buch.
Ob sein neuerliches Werk dazu beitragen wird, für den Zionismus die Endlösung in Palästina herbeizuführen, darf bezweifelt werden.
Wenn Broders manische Schrift das letzte Aufbäumen der zionistischen Propaganda in Deutschland markiert, kann man getrost bilanzieren:
Der Zionismus hat fertig.
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- Die Endlösung der Israel-Frage, Die Welt 06.03.2012 ↩
- Filmdokumentation: Palästina – Al Nakba – Die Geschichte Palästinas und der Katastrophe (Nakba) durch die zionistische (israelische) Vertreibung und Besatzung ↩
- Zionismus und Faschismus – Über die unheimliche Zusammenarbeit von Faschisten und Zionisten, von Lenni Brenner ↩
- Henryk Broder – ein Antisemit lässt seine Maske fallen, 25.02.2012 ↩