I n den Niederlanden haben Greenpeace-Aktivisten heute gegen weitere Raubzüge des Fischtrawlers Maartje Theadora protestiert. Das Schiff ist eines der grössten in der europäischen Fischereiflotte.
Die Aktivisten aus den Niederlanden und Deutschland haben die Maartje Theadora mit einem Kabel am Anleger festgemacht. Das Schiff konnte nicht aus dem Hafen auslaufen.
Die Aktivisten wollen mit ihrer Aktion auf die Überfischung der Meere aufmerksam machen. Das 140 Meter lange Schiff sollte heute aus dem niederländischen Hafen Ijmuiden auslaufen. Es fährt unter deutscher Flagge und ist beispielhaft für das Versagen der Fischereipolitik der EU.
„Maartje Theadora fängt und verarbeitet jeden Tag 200 Tonnen Fisch und bleibt mehrere Wochen auf See“, sagt Pavel Klinckhamers, Meeresexperte bei Greenpeace Niederlande. „Sie ist das beste Beispiel für das bestehende Missverhältnis zwischen den viel zu grossen Fischverabeitungsschiffen und den fast leer gefischten Meeren.“
Bereits 75 Prozent der Fischbestände in Gewässern der EU (Europäische Union) sind überfischt. Das ist nicht einfach so passiert, sondern Folge einer falsch gesteuerten Fischereipolitik und einer künstlich aufgeblasenen EU-Fischereiflotte.
Die gleichen Schiffe, die für drastisch gesunkene Fischbestände in europäischen Gewässern verantwortlich sind, fischen nun in den Weltmeeren.
Reform der Gemeinsamen Fischereipolitik der EU könnte letzte Chance zur Umkehr sein
Da → die Fischereiflotte der EU stark subventioniert wird, zahlen letztlich die europäischen Bürger für die Überfischung der Meere – nicht nur in Europa, sondern beispielsweise auch vor West-Afrika.
„In West-Afrika schrumpfen wegen der exzessiven Fischerei europäischer Trawler die Fischbestände“, so Klinckhamers. „Das gefährdet die Nahrungsgrundlagen für Millionen von Menschen.“
Greenpeace fordert die Fischereiminister der EU dazu auf, das Problem der Überkapazität in der europäischen Flotte in der bevorstehenden Reform der Gemeinsamen Fischereipolitik ernsthaft anzugehen.
„Die Reform könnte die letzte Chance sein, Überfischung zu stoppen, die Meere wieder herzustellen und nachhaltige Fischer im Geschäft zu halten“, so Klinckhamers.