T eile des Gehirns scheinen bei Menschen, die an Depression leiden, zu schrumpfen. Das hat eine Studie des Biomedizinischen Studienzentrums für geistige Gesundheit des Maudsley Krankenhauses in London gezeigt.
Britische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass bei Patienten, die unter klinischer Depression leiden, verschiedene Teile des Gehirns zurückgehen, wie etwa der Frontallappen, wo sich Gefühle, Urteilsfähigkeit und Zukunftspläne abspielen, die Stammganglien, zuständig für Bewegung und der für Erinnerungen verantwortliche Hippokampus.
Die Forscher gehen davon aus, dass ein Hormon namens Cortisol für die Veränderungen im Gehirn verantwortlich ist. Cortisol wird von den Adrenaldrüsen produziert, die über den Nieren sitzen. Bei Stress über einen langen Zeitraum wird die Produktion von Cortisol angekurbelt. Bei Menschen, die an Depression leiden, vergrößern sich diese Drüsen.
Dr. Matthew Kempton erklärt: “Wir wissen, dass diese Veränderungen bei Menschen auftreten, die unter Depression leiden. Wir haben festgestellt, dass der Hippokampus sich wieder normalisieren und erholen kann. Alles deutet also darauf hin, dass manche dieser Änderungen rückgängig gemacht werden können, wenn die Patienten ihre Depression überwunden haben.”
Dank dieser neuen Erkenntnisse können die Ärzte Depression auch mit Hilfe einer Kernspintomographie nachweisen. Bei der Diagnose und Behandlung von Depressionen wären dann nicht nur Psychologen und Psychiater, sondern auch Neurologen involviert.
Die britischen Wissenschaftler scheinen zuversichtlich zu sein: “Sobald wir wissen, wo die Krankheiten auftreten und durch was sie verursacht werden, können wir neue Behandlungsmethoden und neue Medikamente entwickeln.”
Das Gehirn hält für die Forscher noch viele Geheimnisse bereit.