D ie jüngste Blockade eines russischen Konvois mit humanitären Hilfsgütern für Kosovo-Serben an der Grenze zwischen Serbien und dem Kosovo sollte Moskau zur De-facto-Anerkennung der Behörden in Pristina zwingen, wie Russlands Zivilschutzminister Sergej Schoigu in einem Interview für die Regierungszeitung “Rossijskaja Gaseta” äußerte, das am Donnerstag abgedruckt werden soll.
“Jene, die die Autokolonne aufgebracht hatten, wollten, dass wir alle Zollformalitäten für die Güter nicht mit Hilfe von EU-Vertretern, sondern von Kosovo-Zollbeamten erledigen. Für diese Anerkennung hätten wir alle nötigen Stempel, Visa und Passierscheine bekommen. Aber wir lehnten ab”, sagte der Minister.
Die EU-Mission im Kosovo (EULEX) hatte den Konvoi des russischen Zivilschutzministeriums mit humanitären Hilfsgütern für Kosovo-Serben drei Tage lang an der Grenze zwischen Serbien und dem Kosovo schmoren lassen.
Die russische Seite lehnte die von EULEX aufgezwungene Begleitung der Autokolonne bei ihrer Fahrt in hauptsächlich von Serben bewohnte nördliche Regionen des Kosovo beharrlich ab. Denn in diesem Fall wäre der russische Konvoi von albanischen Zöllnern und Polizisten eskortiert worden, deren Macht Russland nicht anerkennt.
Der Konvoi konnte den Bestimmungsort erst am 16. Dezember erreichen. 25 Autos brachten Dieselgeneratoren, Decken, Lebensmittel, Geschirr und Möbel – insgesamt 304 Tonnen. Die humanitäre Aktion war von Russlands Präsident Dmitri Medwedew initiiert worden.
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