R usslands Präsident Dimitri Medwedew hat angekündigt, die umstrittenen Parlamentswahlen untersuchen zu lassen. Allerdings nicht wegen der massiven Proteste, stellte er klar. Auf seiner Facebook-Seite schrieb Medwedew, er stimme keiner Forderung der Demonstranten, etwa nach einem Rücktritt von Regierungschef Wladimir Putin zu.
Auf dem Moskauer Bolotnaya-Platz, aber auch in anderen russischen und europäischen Städten hatten am Samstag Hunderttausende gegen angebliche Wahlfälschung und für Neuwahlen demonstriert. Die Wahlkommission in Russland will sich dem Druck der Straße aber auch nicht beugen, es gebe keinen Grund, das Ergebnis zu überprüfen, teilte sie mit.
Einen Tag nach der Massenkundgebung war der Bolotnaya-Platz am Sonntag vor allem von Militär- und Polizeifahrzeugen besetzt. Ein paar Menschen demonstrierten erneut gegen die in ihren Augen gefälschte Wahl, bei der die Putin-Partei “Geeintes Russland” trotz Verlusten gewonnen hatte.
Auch einige Rechtsradikale nutzten den Sonntag, um auf dem Bolotnaya-Platz aufzumarschieren. Sie ließen einige ihrer Parolen fallen und versuchten, im Windschatten der übrigen Demonstrationen Aufmerksamkeit zu ergattern.
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