A lle Mitarbeiter der iranischen Botschaft in London müssen Großbritannien verlassen. Die britische Regierung weist sie aus.
Tags zuvor war eine aggressive Menge nicht daran gehindert worden, die britische Botschaft in Teheran zu stürmen – Anlass waren verstärkte Atom-Sanktionen und der ungeklärte Tod eines Atomwissenschaftlers.
Der britische Außenminister William Hague:
“Der Iran ist ein Land, wo die Führer der Opposition unter Hausarrest stehen, wo seit Jahresbeginn mehr als 500 Menschen hingerichtet worden sind, wo also echter Protest rücksichtslos mit Füßen getreten wird. Die Idee ist abstrus, dass die iranischen Behörden nicht in der Lage gewesen sein sollen, unsere Botschaft zu schützen, oder dass dieser Angriff ohne ein gewisses Maß an Zustimmung des Regimes über die Bühne ging.
Wir verlangen die sofortige Schließung der iranischen Botschaft, das diplomatische Personal muss Großbritannien innerhalb der nächsten 48 Stunden verlassen.”
Man breche die diplomatischen Beziehungen nicht ab, schraube sie aber auf das Minimum herunter, sagte William Hague. Die britische Botschaft in Teheran sei evakuiert und bleibe geschlossen.
Anfang der Woche hatte das iranische Parlament beschlossen, die Beziehungen zu Großbritannien einzufrieren.
Der Weltsicherheitsrat verurteilte den Übergriff in Teheran einstimmig, ebenso die USA.
Deutschland rief den deutschen Botschafter im Iran zu Konsultationen nach Berlin zurück und forderte den Iran nachdrücklich zum Schutz ausländischer Einrichtungen auf, besonders auch der deutschen Schule.
Im Iran nahm die Polizei nach eigenen Angaben einige der Eindringlinge fest. Das Außenministerium in Teheran distanzierte sich von dem Zwischenfall.