W ie der WikiLeaks-Gründer Julian Assange, der seit 2012 in London in der Botschaft von Ecuador politisches Asyl gefunden hat (in der EU gibt es demnach kein politisches Asyl), berichtet, belegen vorliegende diplomatische Depeschen einmal mehr die imperialistische Geostrategie.
So betreiben USA/NATO ganz bewusst eine „strategische Entvölkerung“ u.a. Syriens, um das Land zu destabilisieren und in der Folge Flüchtlingsströme nach Europa zu generieren.
In einem Interview mit dem The Press Project hob Assange hervor: „Die Gegner des Landes initiieren eine strategische Entvölkerung, um dadurch die vitalen Kapazitäten des Landes zu schwächen.
Es ist vor allem die Mittelklasse, die aus Syrien flieht. Ingenieure, Manager, Angestellte, da diese über die erforderlichen Sprachkenntnisse, Geld und Verbindungen verfügen. Diese Berufsgruppen sind erforderlich, um ein funktionierendes Staatswesen aufrechtzuerhalten.“
Syrien sei nicht der einzige Fall, in dem Flüchtlinge als Waffe genutzt wurden, so Assange weiter. Laut WikiLeaks vorliegenden diplomatischen Depeschen, hatte die schwedische Regierung im Kontext des imperialen Krieges gegen den Irak dem US-Regime mitgeteilt, dass die Aufnahme von irakischen Flüchtlingen „Schwedens Beitrag zum Irak-Krieg“ sei.
„Die Situation (Flüchtlingskrise) ist das Resultat der US-amerikanischen, britischen und französischen Politik im Nahen Osten in Zusammenarbeit mit ihren regionalen Verbündeten wie Katar, Türkei, Jordanien, Saudi Arabien und Israel“, lautet die Einschätzung des Publizisten Assange.
Zudem weist er daraufhin, dass von WikiLeaks veröffentlichte Dokumente belegen, dass die USA bereits seit 2006 auf den Sturz der syrischen Regierung hinarbeiten.
„Die USA versuchten mit subversiven Operationen die syrische Regierung zu provozieren, durch das Anheizen von Konflikten zwischen Sunniten und Schiiten, dem Versuch ausländische Investitionen zu unterbinden und die geheime Finanzierung zahlreicher NGOs in Syrien“, erläutert der WikiLeaks-Gründer.
„Natürlich zieht auch die CIA daraus Vorteile. Sie kreiert ein Problem, für das sie dann ein noch grösseres Budget verlangen kann, um es dann anschliessend zu lösen. Ähnlich zeigt sich die Situation bei Söldner-Firmen, Waffen-Herstellern und –Händlern. Wenn es keine Probleme gibt, werden ihre Budgets gekürzt, also fabrizieren sie Probleme“, so Assange.
Indem Syrien in diese Situation manövriert wird, verfolgen die USA einen „geostrategischen Plan, der ihrer Einschätzung nach, die Hisbollah schwächt, Israel grössere Kontrolle über die Golanhöhen verschafft, einen wichtigen regionalen Partner des Iran schwächt sowie Russland seiner einzigen verbliebenen Militärbasis ausserhalb des Gebietes der ehemaligen Sowjetunion beraubt und schlussendlich so den Weg bahnt für eine Pipeline von Katar über Saudi Arabien und Syrien nach Europa, um mit den russischen Erdgaslieferungen konkurrieren zu können“, so Julian Assange.
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