B ei Protesten der sog. Muslimbrüder gegen die von den USA finanzierte Militärdiktatur sind am Sonntag in Ägypten mindestens 50 Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt worden.
In vielen Orten Ägyptens gingen Demonstranten auf die Strasse, um gegen die vom Putsch-Militär eingesetzte “Regierung” zu protestieren. Dabei kam es vielerorts erneut zu blutigen Zusammenstößen mit den Sicherheitskräften. Diese gingen massiv gegen Gegner der Militärdiktatur vor.
In der Hauptstadt Kairo hatte die Armee auf dem Tahrir-Platz zu einer Kundgebung aus Anlass des 40. Jahrestages des Jom-Kippur-Krieges mit “Israel” mobilisiert.
Ursprünglich hatten die Muslimbrüder auf dem Tahrir-Platz eine Grosskundgebung geplant. Sicherheitskräfte schirmten den Platz weiträumig ab. Es kam zu Auseinandersetzungen mit Anhängern der Bruderschaft, die versuchten zum Tahrir-Platz vorzudringen.
Die Streitkräfte setzten Tränengas ein und feuerten auch mit scharfer Munition.
Polizisten feuerten Berichten zufolge in der Umgebung des Tahrir-Platzes ausserdem mit Schrot und Gummigeschossen, um die Anhänger des gewählten und durch das Militär gestürzten Präsidenten Mohammed Mursi zurückzudrängen.
An den Schauplätzen der Krawalle hing am Abend immer noch Tränengas in der Luft, Feuer brannten und Schüsse waren zu hören. Mehrere der getöteten Demonstranten wiesen Schusswunden an Kopf und Körper auf.
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