t witter zieht mit tiefroten Zahlen an die Börse. Ähnlich wie vor rund eineinhalb Jahren das grösste Online-Netzwerk facebook muss der Kurznachrichtendienst trotz seiner mehr als 200 Millionen Nutzer noch Zweifel an seinem Geschäftsmodell ausräumen.
Das erst acht Jahre alte Unternehmen aus San Francisco wächst rasant. Allein im vorigen Jahr verdreifachte es seinen Umsatz auf gut 230 Millionen Euro. Doch die Expansion kostet: Seit drei Jahren häuft twitter Verluste an, im ersten Halbjahr 2013 ein Minus von gut 50 Millionen Euro.
Werbeeinnahmen machen mehr als 87 Prozent des Umsatzes aus. Obwohl die Zahl der Nutzer ständig steige, habe man die Anzeigenpreise in den vergangenen fünf Quartalen gesenkt, so twitter
Analysten schätzen den Marktwert von twitter auf bis zu 11 Milliarden Euro. Der Börsengang soll zunächst rund 730 Millionen Euro erlösen.
Zu den prominentesten Verfassern der 140-Zeichen-Botschaften gehören angeblich auch US-Präsidentendarsteller Barack Obama und Papst Franziskus. Selbst Irans Präsident Hassan Rouhani nutzte twitter im vorigen Monat, um die Welt über sein historisches Telephonat mit Obama zu informieren.
Genau genommen nutzen natürlich nicht die genannten Prominenten twitter, sondern beauftragte Werbeagenturen nutzen die Internetplattform in deren Namen zu Werbezwecken.
Die erste twitter-Botschaft setzte im Jahr 2006 Jack Dorsey ab, der den Dienst mitgründete. Im sog. Arabischen Frühling und beim Tsunami in Japan 2011 spielte twitter eine wichtige Rolle für die mediale Kommunikation.
In Deutschland twitterte SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück (bzw. seine Agentur) im Wahlkampf. Auch Bundesumweltminister Peter Altmaier oder Angela Merkels Sprecher Steffen Seibert lassen twittern.