I n Ägypten haben erneut haben Anhänger des entmachteten Präsidenten Mohammed Mursi demonstriert, erneut forderten sie seine Wiedereinsetzung. Auch in anderen Orten gingen Mursi-Anhänger auf die Strassen.
In einer Stadt im Nildelta kamen bei Auseinandersetzungen beider Lager zwei Menschen ums Leben. Ein Mursi-Anhänger sagte: „Präsident Mursi muss zurückkommen, er ist ein legitimer und gewählter Präsident. Seine Rückkehr bedeutet die Rückkehr zur Verfassung und zum Schura-Rat. Wir wollen Sicherheit und dass Ägypten vereint ist.“
Vor dem Präsidentenpalast in Kairo und auf dem Tahrir-Platz liefen die Gegner Mursis auf. Sie drängen unter anderem darauf, die angekündigten Neuwahlen bald abzuhalten.
Ein mursikritischer Demonstrant: „Ich denke, dass am Ende die Freiheit und das Nationalgefühl gewinnen werden, aber wenn es eine politische Gruppe gibt, die mit Blutvergiessen regieren und ihre Ziele so erreichen will, dann zeigt das, dass wir keine Demokratie in Ägypten haben.“
Die Sicherheitsvorkehrungen in der Hauptstadt waren weiter hoch. An manchen Stellen waren Panzer postiert. Bereitschaftspolizisten sicherten Präsidentenpalast und Tahrir-Platz.
Neun Tote bei gewaltsamen Zusammenstößen in Kairo
Bei Krawallen in der ägyptischen Hauptstadt Kairo sind am Montagabend und in der Nacht zum Dienstag insgesamt neun Menschen ums Leben gekommen und 86 verletzt worden, wie das ägyptische Gesundheitsministerium berichtete.
Der Satelliten-TV-Sender Sky News Arabia teilte heute mit, dass die Zusammenstöße zwischen Anhängern und Gegnern des gestürzten Präsidenten Mohammed Mursi auf den Plätzen Tahrir, An-Nahda und Al-Giza der Hauptstadt erfolgten.
Beiden Seiten hätten auch Schusswaffen eingesetzt, hiess es.
Gewaltspirale weitet sich auf Sinai aus
Dass die Chancen auf eine nationale Versöhnung mit jedem Tag geringer werden, zeigt unter anderem die Eskalation der Gewalt auf der Halbinsel Sinai, wo bekannte Badeorte wie Scharm el-Scheich liegen.
In den Palästina/Gaza grenzenden Städten al-Arisch und Rafah wurden allein gestern mehr als zehn Angriffe von radikalen Kämpfern auf Militäreinrichtungen und Polizeiwachen registriert. Zwei Soldaten und zwei Polizisten wurden dabei getötet.
Auch in Suez, 120 Kilometer östlich von Kairo, kam es zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen den Anhängern und Gegnern Mursis. Dabei wurden Dutzende Menschen verletzt.
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