E s geht um mindestens sechs Milliarden US-Dollar und Geldwäsche im grossen Stil. Der Betreiber der Internetseite Liberty Reserve und vier seiner Mitarbeiter sind festgenommen worden – an den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft in New York seien die Behörden 17 verschiedener Länder beteiligt.
Dem in Costa Rica ansässigen Unternehmen wird vorgeworfen, über das Online-Bezahlverfahren Summen in Milliardenhöhe gewaschen zu haben. Das Geld soll aus diversen illegalen Quellen stammen, die mit Einnahmen aus unter anderem Kreditkartenbetrug und Drogenhandel gespeist wurden.
„Liberty Reserve wurde gegründet und aufgebaut, um kriminelle Handlungen durchzuführen. Es war eine Schwarzmarktbank. Es besteht der Vorwurf, dass Liberty Reserve vorsätzlich Kriminelle angelockt und ihnen geholfen hat, mittels der digitalen Währung Gesetze zu brechen und Gelder zu waschen“, sagte der Staatsanwalt.
Die Website wurde mittlerweile von US-Behörden gesperrt. Rund 55 Millionen Transaktionen wurden laut Staatsanwaltschaft seit 2006 über Liberty Reserve abgewickelt. Die Kunden hätten dabei weitgehend anonym handeln können.
Das Vorgehen der US-Behörden und deren Presseerklärung vermitteln allerdings den völlig falschen Eindruck, dass über die “sauberen” Banken des international organisierten Kapitals ausschliesslich legale Geschäfte abgewickelt würden. Das Gegenteil ist der Fall.