H inter den verspiegelten Fenstern des Forschungslabors der Schweizer Firma Medtronic schlägt das Herz der Zukunft, sprichwörtlich. Das auf medizinische Ausrüstung spezialisierte Unternehmen arbeitet an der Miniaturisierung des Pacemakers.
Kleiner, effizienter und vor allem einfacher zu implantieren, als traditionelle Modelle soll der neue Herzschrittmacher sein. Die ersten künstlichen Taktgeber gab es bereits vor 50 Jahren. Seitdem haben sich die Ausmaße der Geräte beachtlich verringert.
Der nächste Schritt ist eine kleine längliche Kapsel, in der die gesamte Elektronik samt Batterie hineinpasst. Produktionsleiter Patrick Rosset erläutert.
„Beim herkömmlichen Herzschrittmacher sehen wir ein Kabel, das mit den Elektroden verbunden ist. In Zukunft werden wir über einen deutlich kleineren drahtlosen Schrittmacher verfügen, der ohne Sonde, direkt im Herzen implantiert werden kann.“
Mit der Verkleinerung des Geräts sinken die Herstellungskosten. Das bedeutet, dass auch der Preis für die dringend benötigten Geräte künftig deutlich niedriger ausfallen könnte.
Ein weiterer Vorteil: Auch der medizinische Eingriff wäre deutlich geringer. Er würde mithilfe eines Katheters über einen Schnitt in der Leistenbeuge durch die Beinvene zum Herzen gefädelt.
Das Gerät der Zukunft soll ausserdem telemetriefähig sein, über einen Datenspeicher verfügen, auf Distanz abgefragt und umprogrammiert werden können.
Noch ist der Minitaturschrittmacher in der Testphase, er könnte in drei bis fünf Jahren verfügbar sein.