Kurzopern-Reihe: K.O. Projekt 16 … sezier dich nicht

Wahnlieder für Seelsinnige von Brahms, Mahler und Berg

- von Presseticker  -

I n Zusammenarbeit mit dem Theater Hebbel am Ufer findet Mitte Oktober die Fortsetzung der Kurzopernreihe “K.O.” statt. Unter dem Titel “K.O.16 … sezier dich nicht” nehmen Bühnenbild-Studierende der Universität der Künste Berlin (UdK) und Regie-Studierende der Hochschule für Musik Hanns Eisler in drei Inszenierungen Kunstlieder von Johannes Brahms, Gustav Mahler und Alban Berg zum musikalischen Ausgangspunkt.

Sie machen sich auf die Suche nach den Fragmenten der erinnerten Vergangenheit und begegnen Tod und Teufel, Gott und Wahnsinn.

K.O. Projekt 16 … sezier dich nicht

K.O. Projekt 16 … sezier dich nicht

Erinnerungswalzer
Regie: Franziska Guggenbichler Beck
Bühne/Kostüme: Maria Gamsjäger

Auf der Suche nach dem Weg zurück stöbert G. in seinen Erinnerungen. Es gab Nudelsuppe, im Radio lief Brahms, die Sonne schien zum Fenster rein, der Papagei war am Zwitschern…
Stop? Wie hiess der Vogel nochmal? Die Erinnerung zerrinnt, sobald G. sie fassen will und gleichzeitig taucht sie nebelhaft immer wieder auf, wo er auch hinsieht. Die Welt der Erinnerung gerät ins Wanken und G. stellt sich die Frage: was war da wirklich?
Der Versuch einer Rekonstruktion beginnt.

Mahlers Weltendualismus oder der Engel ist eine Kugel
Regie: Julia Lwowski
Bühne/Kostüme: Günter Lemke

Ein Mensch muss sich mit dem Tod seines Kindes auseinandersetzen. Er verliert sich im Schmerz. Die Dinge entrücken ihm, nichts bleibt an seinem Platz, nichts erscheint so wie vorher.
Ist das Einzige, was bleibt, die Flucht in den Wahn? Oder kann Gott mich in meinem Schmerz retten?

Dieser Dualismus von Wahnsinn oder Seligkeit dominiert Mahlers Leben und sein Werk. Er selbst flüchtete sich aus der Realität in ein elegisches Bild von Schönheit in der Musik, so auch in den Kindertotenliedern, die von mystischer Dunkelheit umgeben sind. Sie verbreiten Angst, niemand will sie wegen des schlechten Omens singen.
Wir rücken der schwelgerischen Schönheit der Musik mit absurden Bildern, phantastischen Objekten und der schwarzer Pädagogik des Struwwelpeters zu Leibe.

Der geschlossene Augenblick
Regie: Sina Schecker
Bühne/Kostüme: Jennifer Hörr

Die dritte Arbeit fokussiert das Leben einer Frau und deren Perspektive auf Leben und Lebenszeit. Das Lied “Schliesse mir die Augen beide” von Alban Berg von 1907 und 1925 wird zum Dreh- und Angelpunkt ihres Lebens.
Die Lieder werden durch zeitgenössische Kompositionen ergänzt, die sich in verschiedenen Genres mit dem Text von Theodor Strom auseinandersetzen.

Die Neukompositionen werden in ihrer Unterschiedlichkeit und ihrem Gestus den verschiedenen Lebensaltern der Hauptfigur zugeordnet, die durch fünf Darstellerinnen verschiedenen Alters gespielt und gesungen werden. So entsteht ein Bild eines Lebens, das in seiner Gegenwart stets Vergangenheit und Zukunft mit sich trägt.

Eine Musiktheaterinszenierung von Studierenden der Studiengänge Regie der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin und Bühnenbild der Universität der Künste Berlin in Kooperation mit dem Hebbel am Ufer (HAU).

Premiere am 13. Oktober 2013, 17 Uhr
weitere Vorstellungen: 14. + 15. Oktober 2013, jeweils 20 Uhr
HAU Hebbel am Ufer (HAU 1)
Stresemannstr.23
Berlin-Kreuzberg
Karten: Tel: 030 259 004 27
Preise: 10 – 25 Euro, ermäßigt 10 – 20 Euro

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