Saboteure greifen afrikanisches SEACOM-Internet-Seekabel an

Taucher von Ägyptens Küstenwache verhaftet

- von Presseticker  -

D rei Männer sollen versucht haben, ein Internet-Unterwasserkabel im Hafen von Alexandria in Ägypten zu durchtrennen. Es handelt sich um den zweiten Vorfall mit Seekabeln in Ägypten in der letzten Woche.

Erst vor wenigen Tagen wurde das vor der Nordküste Ägyptens liegende Seekabel der Technologiefirma SEACOM bereits einmal an mehreren Stellen zerstört. „Mehrere Schnitte in das Seekabel vor der Nordküste Ägyptens im Mittelmeer haben Auswirkungen auf eine Reihe von Kabelsystemen in Afrika, im Nahen Osten und in Asien und den Anschluss an Europa“, gab SEACOM-Chef Mark Simpson bekannt.

SEACOM broadband submarine cable system, Afrika

SEACOM broadband submarine cable system, Afrika

Nun wurde der zweite Anschlag auf die, zum zentralen afrikanischen Internet-Seekabel-System gehörende, Datenleitung verübt.
Die Taucher wurden von Ägyptens Küstenwache am 27. März entdeckt und verhaftet. Ein Patrouillenboot habe die Männer im Hafen von Alexandria in einem Fischerboot aufgegriffen.
Durch die Beschädigung kam es zu Problemen mit Datenübertragungen via Internet in Ägypten und anderen Ländern.

Bei dem betroffenen Seekabel handelt es sich um eines der Telecom Egypt. Der Anbieter bestätigte, dass eines der Seekabel beschädigt worden sei. Laut Mohammed el-Nawawi, Executive Manager von Telecom Egypt hätte allerdings ein Schiff das Kabel zerstört.
Ein Armeesprecher erklärte jedoch, dass die drei Taucher für den Anschlag verantwortlich seien und versucht hätten, das Unterseekabel zu durchtrennen.

SEACOM broadband submarine cable system (Firmenvideo)

Bei dem Kabel handelt es sich um eine wichtige digitale Internetverbindung zwischen Ägypten und Nahost, Europa und Südostasien. Nachdem am 22. März die Internetverbindungen in Ägypten und zum Teil Afrika gestört waren, erklärte SEACOM am 27. März, dass die Verbindung wieder hergestellt sei.
Doch nur kurz darauf sorgte die neuerliche Attacke wieder für Verbindungsprobleme. Ob die zwei Vorfälle in Zusammenhang stehen, ist noch unklar.

SEACOM ist ein Untersee- und Glasfasernetz, das sich in Privatbesitz befindet und seit Juli 2009 mehrere afrikanische Länder auf einer Strecke von 17.000 Kilometern entlang der ost- und südafrikanischen Küste und von dort nach Indien und Europa vernetzt.
Dazu gehören Südafrika, Mosambik, Tansania, Kenia, Ruanda, Uganda, Dschibuti und Äthiopien. Das System hat eine Kapazität von 1.280 GBit/s.

RF/Reuters

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