Friedens- statt Kriegspolitik im Irankonflikt

IPPNW-Ärztinnen und Ärzte verabschieden Erklärung zum Iran-Atomkonflikt

- von Presseticker  -

Ärztinnen und Ärzte der Deutschen Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) haben am Wochenende auf ihrem diesjährigen Jahrestreffen in Braunschweig von der deutschen Bundesregierung gefordert, jede Beteiligung an einem Krieg gegen den Iran öffentlich auszuschliessen.

„Stoppen Sie die Eskalation der Sanktionen gegen das Land, da sie vor allem die Zivilbevölkerung treffen und nach allen bisherigen Erfahrungen eher zur Verhärtung der Fronten und gewaltsamen Zuspitzung als zu einer Lösung des Konflikts führen werden“, heisst es in der Erklärung weiter.

Die IPPNW fordert die deutsche Bundesregierung zudem auf, möglichst gemeinsam mit weiteren EU-Regierungen das Zustandekommen der von der UN für 2012 beschlossenen Konferenz für eine massenvernichtungswaffenfreie Zone in Nahmittelost zu unterstützen.
Angela Merkel solle dafür sorgen, dass dieser wichtige Ansatz zur Schaffung gemeinsamer Sicherheit öffentlich auch wahrgenommen werde.

Zudem müssten die milliardenschweren Lieferungen deutscher Kriegswaffen in die konfliktaufgeladene Region – einschliesslich der atomwaffenfähigen Dolphin-U-Boote an Israel und der Leopardpanzer an Saudi-Arabien – beendet werden.

Die IPPNW appelliert an die Kanzlerin, alle Bestrebungen in Richtung einer KSZMNO (Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit im Mittleren und Nahen Osten), also eines umfassenden Dialogprozesses in der Region nach dem Vorbild der KSZE zu unterstützen.

Die Erklärung war das Ergebnis einer Podiumsveranstaltung am Sonntag, 22. April 2012 im Rahmen des IPPNW-Jahrestreffens über das Thema „Der Iran-Atomkonflikt – Gibt es einen Weg aus der Bedrohungsspirale?“.

Dabei wurde die Position des Iran von dem dort geborenen Politologen Ali Fathollah-Nejad erläutert. Der aus Tel Aviv stammende Israeli Hillel Schenker zeichnete ein sehr differenziertes Bild der Diskussion des Problems in seinem Land.

Prof. Udo Steinbach, der ehemalige langjährige Direktor des Deutschen Orient-Instituts, beleuchtete die deutsche Rolle in dem brisanten und weltpolitisch bedeutsamen Konflikt.

RF/IPPNW

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