IT-Freiberufler: Wer kurz vor Projektstart abspringt, ist für immer raus

90 Prozent der Projektanbieter werden nicht mehr mit ihm zusammenarbeiten, wenn er trotz Zusage kurz vor Projektbeginn wieder abspringt

- von Presseticker  -

D ie Personalagentur und Projektbörse GULP hat Vermittler und Endkunden gefragt, was dazu führt, dass sie mit einem Selbstständigen nicht mehr zusammenarbeiten. Für IT-/Engineering-Freiberufler dürfte bei den Ergebnissen Überraschendes dabei sein: Mehrere Angebote gleichzeitig zu prüfen ist durchaus in Ordnung – wenn es so auch kommuniziert wird.
Zuverlässigkeit und Ehrlichkeit helfen Selbstständigen in IT und Engineering, sich langfristige Geschäftsbeziehungen aufzubauen. Das gilt natürlich ebenso für Vermittler und Endkunden.
An der Online-Umfrage auf gulp.de und gulp.ch haben sich insgesamt 122 Projektanbieter und Einkäufer beteiligt.

Das Ergebnis dieser Umfrage zeigt, dass Projektanbietern durchaus klar ist, dass sie manchmal nicht die einzigen sind, die Aufträge bereithalten. Nur fünf Prozent von ihnen wollen nicht mehr mit einem IT-/Engineering-Freiberufler zusammenarbeiten, der in der Verhandlungsphase offen sagt, dass er auch andere Angebote hat und sich für das beste entscheiden wird.

Der Selbstständige ist allerdings gut beraten damit, die Karten offen auf den Tisch zu legen und von den anderen Angeboten zu erzählen. „Denn 90 Prozent der Projektanbieter werden nicht mehr mit ihm zusammenarbeiten, wenn er trotz Zusage kurz vor Projektbeginn wieder abspringt. Das sagen nicht nur Projektanbieter, sondern auch Einkäufer. Das heisst, im schlimmsten Fall hat man es sich sowohl mit dem Vermittler als auch mit dem Endkunden verscherzt“, so Stefan Symanek, Marketing-Leiter von GULP.

GulpBei den Einkäufern fällt der Blick auf das Portmonee besonders streng aus: Freiberuflern, die sich nicht verhandlungsbereit zeigen, kündigen 30 Prozent von ihnen die Kooperation oder arbeiten gar nicht erst mit ihnen zusammen.
Projektanbieter sehen das gelassener (sieben Prozent).

Zuverlässigkeit ist wichtig

Ein Freelancer, der das laufende Projekt wegen eines attraktiveren Angebots abbricht, wird bei 81 Prozent der Projektanbieter keinen Fuss mehr in die Tür bekommen.

Das Nichteinhalten eines Interviewtermins nehmen etwas mehr als die Hälfte der Projektanbieter krumm (53 Prozent). Symanek: „Natürlich gibt es auch unter den Vermittlern, Projektleitern oder Einkäufern schwarze Schafe, die Fehler machen, sich nicht zurückmelden oder Projekte kurz vor Start absagen.
Auch das sollte nicht passieren, denn es gelten die gleichen Regeln für alle.“

Qualitätsansprüche und – wieder – Unzuverlässigkeit

Die Angabe „Anderes“ in der Umfrage war mit einem Freitextfeld verbunden. Die Einträge der Projektanbieter darin zielten vor allem auf die Qualität der Arbeitsleistung, zum Beispiel auf mangelhafte Methodenkompetenz – meistens in Verbindung damit, dass die Projektanbieter das Gefühl hatten, dass das Profil oder das Interview Dinge versprachen, die der Freiberufler im Projekt nicht halten konnte.

Der zweite grosse Punkt war das Thema Unzuverlässigkeit und Nichteinhalten von Terminen oder Stundenabsprachen.

RF/GULP

Schlagwörter #

Rote Fahne bezahlen