D ie InternetSite WikiLeaks/collateralmurder.com hat in Washington ein offizielles Video des US-Militärs veröffentlicht, welches ein weiteres Kriegsverbrechen der US-Aggressoren im Irak dokumentiert.
Wie die Zeitung Washington Post berichtet, hat inzwischen ein Offizieller des US-Militärs die Authentizität des veröffentlichten Videos bestätigt.

„Zündet sie alle an. Los, Feuer!“

„In Ordnung. Es waren, äh, ungefähr 4 bis 5 Personen in dem Wagen, ich zähle also ungefähr 12 bis 15 (Tote)“ (insgesamt bei dem Massaker getötete Menschen).

Das vom Zielerfassungssystem eines US-Apache-Hubschraubers aufgenommene Video zeigt, wie eine Gruppe von etwa einem Dutzend Menschen auf einer Strasse in einem Vorort der irakischen Hauptstadt Baghdad entlang schlendernd – darunter die beiden Reuters-Journalisten Saeed Chamagh und Namir Noor-Eldeen – am 12. Juli 2007 vom Kampfhubschrauber ohne Vorwarnung regelrecht massakriert werden.

Video: Collateral Murder – Wikileaks – Iraq

Diejenigen, die den ersten Feuerstoss schwer verwundet überleben und kriechend versuchen, sich in Sicherheit zu bringen, werden mit weiteren Salven zerfetzt.

„Los, heb eine Waffe auf“, sagt einer der US-Massenmörder über Funk, als sich nach den ersten Schussalven ein schwer verletzter Mann noch bewegt. Offensichtlich hofft der Soldat regelrecht auf einen Anlass für den finalen Todesschuss.
Der Mann am Boden, einer der Reuters-Mitarbeiter, greift keine Waffe – es sind keine Waffen dort – dennoch wird er nicht überleben.

Ebenso wird ein zu Hilfe eilender Kleintransporter und Helfer, die Verwundete retten wollten, unter Beschuss genommen und ebenfalls ermordet.
In dem Kleintransporter werden zwei Kinder schwer verwundet.

Dazu sind die zynischen Kommentare der Soldaten zu hören:
„Schau dir diese toten Bastarde an.“ – „Hübsch.“– „Guter Schuss.“ – „Danke.“

Die US-Schlächter im Apache-Helikopter befanden sich auf Patrouille, als sie die um die Journalisten versammelte Gruppe entdeckten.
Dabei hielten sie angeblich deren Kameras nebst Objektiven für Waffen, forderten Schusserlaubnis an und erhielten diese umgehend.
Es kann jedoch auch nicht ausgeschlossen werden, dass dieser US-Terrorangriff gezielt gegen Journalisten geführt und die “Verwechslung” von Kameras mit Waffen (hier namentlich AK-47) nur fürs Protokoll inszeniert wurde.

In dem Video wird deutlich, dass weder eine Bedrohungssituation, erst recht nicht Kampfhandlungen vorlagen.

Acht Minuten nach dem Massaker sind US-Bodentruppen vor Ort. Als sie den zerschossenen Kleinbus untersuchen, entdecken sie die zwei verletzten Kinder.
Ein Soldat will die Kinder in das US-Militärkrankenhaus bringen lassen, doch seine Vorgesetzten lehnen ab:
„Sollen die Iraker die beiden doch in ein irakisches Krankenhaus bringen. Daran sind sie (die Iraker) selbst schuld, wenn sie mit ihren Kindern in die Schlacht ziehen“.

Nach dem Vorfall gab das US-Militär eine der üblichen Propaganda-Erklärungen ab, bei den Toten habe es sich ausschliesslich um “anti-irakische Kräfte” und “Aufständische” gehandelt.
„Zweifelsohne hatten sich unsere Truppen mit feindlichen Kräften ein Gefecht geliefert“, äusserte US-Oberstleutnant Scott Bleichwell damals gegenüber der Zeitung New York Times.

Die Nachrichtenagentur Reuters, Arbeitgeber der beiden ermordeten Reporter, hatte die Offenlegung der Videoaufnahmen gefordert, was das Pentagon jedoch verweigerte. Nun wurde WikiLeaks das Material jetzt zugespielt.

Auch dieses Massaker reiht sich in eine ganze Serie von Kriegsverbrechen ein, welche durch NATO- und US-Truppen in Irak und Afghanistan immer wieder begangen werden.
Der Vorgang dokumentiert keine Ausnahme, sondern die blutige alltägliche Realität für die Menschen in den betroffenen, durch die NATO unter US-Führung überfallenen Länder.

Wenn wir hier im ruhigen Europa diese Kriege und Massenmorde – begangen durch unsere eigenen Armeen – nicht stoppen, machen wir uns mitschuldig.

Und dürfen uns nicht wundern, wenn eines Tages die Front auch unsere Flughäfen, Plätze und Vorgärten erreicht.

Weitere Infos unter:
→ collateralmurder.com

 

Video: Iraqi family demands justice for US attack death, AlJazeera 06.04.2010

Video: US attack investigations raise more questions, AlJazeera 06.04.2010

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