Philosoph Noam Chomsky: Ausschliesslichkeit eines Volkes führt zu Welttragödien

Hegemoniale Grossmächte habe stets fatale Blutspur hinterlassen

- von RF  -

D ie Idee der Ausschliesslichkeit einzelner Länder und ihrer Überlegenheit gegenüber anderen ist mehrmals in der Weltgeschichte aufgetaucht, aber die Umsetzung dieser Idee hat immer zu tragischen Folgen geführt.

Das sagte der US-amerikanische Philosoph und Publizist Prof. Dr. Noam Chomsky in einem Gespräch mit der russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti.

Philosoph Prof. Dr. Noam Chomsky

Philosoph Prof. Dr. Noam Chomsky

Der Forscher kommentierte so die in letzter Zeit vielfach diskutierte Konzeption einer Ausschliesslichkeit bzw. hegemoniale Überlegenheit der US-Amerikaner. US-Präsidentendarsteller Barack Obama hatte diese Idee im September in einer Fernsehansprache an die US-Bevölkerung erwähnt.
Nach Obamas vorgetragener Auffassung rechtfertigt diese Konzeption die Einmischung der USA in die Angelegenheiten anderer Länder – ergo den Bruch des internationalen Völkerrechts.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat eine Art Ferndiskussion mit Obama eingeleitet. Putin beharrt in seinem Artikel, der in der US-Zeitung New York Times veröffentlicht wurde, auf der Gleichheit aller Völker und warnt vor unheilbringenden Folgen der Anwendung der Doktrin der hegemonialen Überlegenheit eines Staates.

„Die Doktrin der Überlegenheit stammt in Wirklichkeit nicht aus Amerika. Fast jede Grossmacht hat in der Geschichte derartige Erklärungen abgegeben, welche eine blutige Desasterspur hinterliessen“, so Chomsky.

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Dem Wissenschaftler Prof. Chomsky zufolge haben sich viele Staaten während ihrer Sternstunde Mythen über ihre „einzigartige Tugendhaftigkeit“ und daraus folgernd auch ihre vermeintlich “besonderen Rechte” erdichtet.

„Adolf Hitler, die japanischen Faschisten und viele andere Monster taten das Gleiche. Ebenso wie Grossbritannien und Frankreich in ihrer Blütezeit. Das Erstaunlichste an den Ausschliesslichkeitsansprüchen ist, dass es darin nichts Ausschliessliches gibt“, so Chomsky.
Derartige „dunkle Flecken“ gebe es auch in der russischen Geschichte.

PCP – nationale Frage und Internationalismus

Laut Prof. Chomsky ist es möglich, aus dieser sich wiederholenden Situation herauszukommen. Dafür sei es notwendig, „das intellektuelle und moralische Niveau derjenigen zu heben, die kulturelle Mythen und Werte propagieren“.

Es sei auch notwendig, gesellschaftliche Organisationen mit eigenem Bildungssystem zu gründen, um „der offiziellen Doktrin entgegenwirken zu können“, so der Philosoph.

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RF/RT/RIA Novosti

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