China diversifiziert seine Investitionen im Ausland

"Aufstrebende Märkte" im Fokus chinesischer Kapitalisten

- von Presseticker  -

C hina wird laut einer Untersuchung der Unternehmensberatung Ernst & Young (E&Y) im kommenden Jahr seine Investitionen im Ausland deutlich stärker diversifizieren – und zwar sowohl hinsichtlich der Zielländer, als auch der Branchen.
Für 2014 geht E&Y von acht Prozent Wirtschaftswachstum in China aus.

Der am Dienstag vorgelegte Bericht mit dem Titel “China Outbound Investment Trends and Prospects” beschreibt den neuen, globalen Investmenttrend als für die nachhaltige Entwicklung chinesischer Unternehmen zwingend notwendig.

„Da die chinesische Wirtschaft derzeit erste Anzeichen einer Erholung zeigt, wird im nächsten Jahr wieder vermehrt chinesisches Kapital in die entwickelten und auch in die sich noch in der Entwicklung befindlichen Märkte fliessen“, sagte Fabian Wong, Partner bei E&Y und zuständig für die Investmentberatung in den Märkten Europa, Afrika, Mittlerer Osten und Indien.

China, Währung Renminbi (RMB), (auch: Yuan) – USA, Dollar

China, Währung Renminbi (RMB), (auch: Yuan) – USA, Dollar

In den ersten acht Monaten des laufenden Jahres haben sich Chinas – nicht auf den Finanzmarkt zielende – Investitionen in Übersee im Vergleich zum Vorjahr um 18,5 Prozent auf 41,8 Milliarden Euro erhöht. Ein Grossteil dieser Investitionssumme ging nach Europa, Nordamerika und Asien.

Chinesische Investoren würden auch in diesem Jahr ihr zunehmendes Interesse an den europäischen Märkten bestätigen, so Wong. Dies gelte besonders für die grossen chinesischen Staatsunternehmen, die inzwischen zur treibenden Kraft hinter Chinas Investments gehören.
Auch private chinesische Firmen zeigten einen gesunden Appetit für sich schnell entwickelnde Assets in der Region Europa – was ihnen jedoch noch fehlt, ist ein klarer Plan hinsichtlich Strategie und Ausführung der Akquise.

„Aufstrebende Märkte wie beispielsweise die Türkei werden dabei für chinesische Unternehmen immer interessanter“, sagt Wong. Auch Australien sei für diese ein weiterer, attraktiver Markt.
„Zwar dominieren Investitionen im Rohstoffsektor, aber chinesische Investoren interessieren sich zunehmend auch für andere Bereiche in Australien, wie zum Beispiel die Landwirtschaft, Immobilien, erneuerbare Energien und Energieversorger“, sagte John Li, Partner bei E&Y Ozeanien.

Die australische Regierung habe beispielsweise einen umfassenden Plan zum Ausbau der Infrastruktur gestartet, der bei chinesischen Bau- und Ingenieursfirmen grosses Interesse geweckt habe, so Li weiter.
Während eines Interviews mit China Daily sagte Peng Yali, Direktor bei KPMG Global China Practice, dass sich die Hauptzielorte chinesischer Investitionen derzeit im Wandel befänden, da sich chinesische Firmen zunehmend für Beteiligungen an Infrastruktur- und anderen Sektoren im Ausland interessierten.

Auch der E&Y-Bericht kommt zu dem Schluss, dass sich chinesische Investoren nicht mehr nur für den Energiesektor interessieren. Im ersten Halbjahr hätten die Investitionen in den Branchen Energie und Metall für 64 Prozent aller chinesischen Auslandsinvestitionen gestanden – 2009 seien es noch 78 Prozent gewesen.

Gewachsen sei hingegen das Interesse an den Branchen Landwirtschaft und Technologie: 15 Prozent der chinesischen Gelder gingen in diese Bereiche – 2009 wären es nur 4 Prozent gewesen. „Landwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung werden die Highlights der zukünftigen chinesischen Investitionen in Übersee“, prophezeite Peng.

RF/china.org.cn

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