Deutsches Militär klärt Missverständnis der Raketenlieferung an China

Durch eine von den finnischen Behörden angeordnete Untersuchung konnte die Sachlage geklärt werden

- von Presseticker  -

D en Untersuchungen der finnischen Behörden zufolge soll das Zielland der 69 Luftabwehrraketen, die von einem aus Deutschland ausgelaufenen Schiff transportiert werden, Südkorea sein. Dies bestätigte auch das deutsche Verteidigungsministerium.
Die finnische Polizei hat am vergangen Mittwoch das Schiff namens M/S Thor Liberty, das am 15. Dezember unter britischer Flagge aus Deutschland ausgelaufen und unterwegs nach China war, beschlagnahmt, weil sie an Bord 69 Patriot-Lenkflugkörper entdeckt hatte.
Die Polizei war zunächst von einer illegalen Waffenlieferung ausgegangen.

USA Patriot Waffensystem

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Durch eine von den finnischen Behörden angeordnete Untersuchung konnte die Sachlage jedoch geklärt werden. Die M/S Thor Liberty war am 13. Dezember aus dem deutschen Hafen Emden ausgelaufen.
Zwei Tage später ankerte sie im Hafen Kotka, Finnland, um Waren, die nach China geliefert werden sollen, zu laden. Bei einer Sicherheitskontrolle entdeckte der finnische Zoll 69 Patriot-Lenkflugkörper. Die Gefechtsköpfe und die Lenkflugkörper wurden dabei getrennt voneinander transportiert.

Die finnischen Gesetze verlangen, dass alle Schiffe, die Waffen transportieren, ihre Lieferung beim finnischen Verteidigungsministerium anmelden müssen, bevor sie eine Genehmigung zum Anlegen bekommen können. Die Fracht sei daher vorläufig beschlagnahmt und die Besatzung vorläufig festgenommen.

Die finnische Polizei konnte nach ihrer Ermittlung bestätigen, dass die Raketen nach Südkorea geliefert werden sollen. Bevor das Schiff die chinesische Hafenstadt Shanghai erreiche, werde es in Südkorea anlegen, um die gefährliche Fracht abzuladen, so Timo Virtanen, Chefinspekteur der finnischen Kriminalpolizei.

Ein Sprecher des deutschen Verteidigungsministeriums erklärte gestern ebenfalls, dass der Zielort der 69 Raketen Südkorea sei. Laut der Erklärung gehören die Raketen dem deutschen Militär. Der Handel sei rechtmäßig, alle zur Zollkontrolle erforderlichen Unterlagen seien vorhanden.
Nicht zuletzt betonte der Sprecher, dass es bei der Lieferung der Raketen um einen langfristigen Waffenhandelsvertrag mit Südkorea gehe.

2011-12-23 19:00 – RF/CIIC

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