Deutschland schenkt Israel ein weiteres U-Boot

Die Bundesregierung hatte 1991 den Beschluss gefasst, Israel militärische Hilfe zu erweisen und in diesem Rahmen den Bau von zwei U-Booten des Typs Dolphin vollständig zu finanzieren.

- von Presseticker  -

B erlin, Moskau (RIA Novosti) – Deutschland liefert demnächst bereits das sechste U-Boot der Dolphin-Klasse, das auch Flügelraketen tragen kann, an die israelische Marine, berichtet die russische Tageszeitung “Kommersant”.

„Israel wird nur zwei Drittel des realen Preises dafür bezahlen“, schreibt das Blatt. „Die ersten zwei U-Boote haben die Israelis von den Deutschen praktisch geschenkt bekommen. Die Gründe dieser Grosszügigkeit wurden aus einem Briefwechsel der US-Botschaft in Tel Aviv und dem US-Aussenamt bekannt, der später von WikiLeaks veröffentlicht wurde: Die US-Diplomaten erklärten dies mit dem deutschen Schuldkomplex für den Holocaust“.

U-Boot Periskop

U-Boot Periskop

Die Bundesregierung hatte 1991 den Beschluss gefasst, Israel militärische Hilfe zu erweisen und in diesem Rahmen den Bau von zwei U-Booten des Typs Dolphin vollständig zu finanzieren, so der “Kommersant”.
Bei den Dolphin-U-Booten handelt es sich um eine Modifizierung von U-Booten des Typs U212, die speziell für die israelische Marine entwickelt wurden.

2005 wiederholte sich die Geschichte. Die Bundesregierung unterzeichnete ein Abkommen mit Israel über den Bau von zwei weiteren Dolphin-U-Booten. Berlin fasste den Beschluss, zwei Drittel der Baukosten in Höhe von einer Milliarde Euro zu bezahlen.
Ein Drittel deckte Berlin mit Bargeld und ein weiteres Drittel mit anderen Waffenlieferungen an Israel. Als Folge musste die israelische Seite nur ein Drittel des Vertragswertes bezahlen. Diese zwei U-Boote sollen 2012 bzw. 2013 an Israel übergeben werden.
Damals bekam Israel auch eine Option für ein weiteres U-Boot, von der es jetzt auch Gebrauch machte.

In Deutschland wird indes Berlins Grosszügigkeit scharf kritisiert. 2006, als die Informationen über den Vertrag in die Presse durchsickerten, begründeten die Beamten diesen Schritt mit der Sorge um die deutsche Wirtschaft: Dank dem Bau der U-Boote, wenn auch auf Kosten der deutschen Steuerzahler, konnte ein Stellenabbau in den Werften verhindert werden, hiess es.

WikiLeaks erhielt im Januar ein Geheimschreiben der US-Botschaft in Tel Aviv. Darin schrieben die US-Diplomaten, die Bundesrepublik stelle die U-Boote der israelischen Seite als Entschädigung für die Verbrechen, die von Nazi-Deutschland gegen die Juden während des Zweiten Weltkrieges begangen wurden, faktisch gratis zur Verfügung.

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